Kili no Brasil

Tuesday, May 16, 2006

SP im Chaos

BANDENTERROR IN BRASILIEN

Mafia hält São Paulo in ihren Fängen

Die Anschläge von Verbrecherbanden haben die brasilianische Millionenstadt São Paulo lahmgelegt. Firmen, Bahnhöfe und Schulen blieben geschlossen. Nahezu 100 Menschen kamen bislang bei der Angriffsserie ums Leben.
São Paulo - "Wir befinden uns in einem wahren Krieg gegen die Mafia", sagte der Landespolizeichef Elizeu Borges. Er kündigte für heute eine "Gegenoffensive" der Polizei in São Paulo an.
Viele Straßen der Stadt, die die meisten Auslandsfilialen deutscher Firmen weltweit beherbergt, waren gestern weiterhin von schwer bewaffneten Polizeieinheiten gesperrt. Schulen, Universitäten, Firmen, Läden und Bahnhöfe blieben geschlossen oder machten deutlich früher dicht. Die Prachtgeschäftsstraße Avenida Paulista war menschenleer. Der zweitgrößte Flughafen von São Paulo, Congonhas, musste wegen einer Bombendrohung evakuiert werden.
Bei Anschlägen auf Sicherheitsbeamte, Polizeiwachen und Gefängnisse sowie bei Dutzenden von Häftlingsrevolten starben nach offiziellen Angaben bislang in São Paulo und anderen Gemeinden des gleichnamigen Bundeslandes mindestens 97 Menschen. Unter den Opfern waren 39 Polizisten und Gefängniswärter. Mindestens 60 Menschen seien verletzt worden. Es handelt sich um die schlimmste Gewaltwelle in der Geschichte Brasiliens.

www.spiegel.de

Drogenmafia schlägt zu

Bei einer der größten Offensive der Drogenmafia in der Geschichte Brasiliens sind seit dem Wochenende 86 Menschen getötet worden.
Dabei sind bis heute im ganzen Bundesstaat São Paulo etwa 200 Anschläge auf Sicherheitsbeamte, Polizei-, Militäranlagen und öffentliche Einrichtungen verübt worden.
Die Angriffen sind von der PCC (Primeiro Comando da Capital) organisiert und zeitweise sogar simultan ausgeführt worden.
Grund für diese Anschlagsserie ist die geplante Verlegung von 765 Gefangenen die bisher in Gefängnissen der Bundeshauptstadt von São Paulo eingesperrt waren.
Sie sollten ins Landesinnere von São Paulo in das Hochsicherheitsgefängnis Presidente Venceslau transferiert werden.
Unter Ihnen der Chef der PCC, Marcos Willians Herbas Camacho, genannt Marcola. Beabsichtigt wurde eine Isolierung der Führungsebene der PCC mit den Mitgliedern dieser Fraktion.

Nachfolgend die Ereignisse:

Freitag, 12. Mai 2006:
Freitag Abends begannen erste Anschläge, hierbei wurden Polizeistationen und öffentliche Plätze als erste Ziele von den Verbrechern ausgewählt. Insgesamt kamen am ersten Tag 32 Menschen bei insgesamt 64 Angriffen ums leben.

Samstag, 13. Mai 2006:
Simultan zu den Angriffen im ganzen Bundesstaat São Paulo beginnen Revolten in 18 Gefängnissen, dabei werden 132 Geiseln festgehalten. Zu diesem Zeitpunkt bricht der Governeur von São Paulo Cláudio Lembo seinen Urlaub ab und trifft sich zu einer ersten Krisensitzung mit den verantwortlichen Organen und der kompletten Polizeistärke.

Sonntag, 14. Mai 2006:
Dritter Tag - Chaos im Grossraum von São Paulo. Schon in der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden erste Anschläge auf Buslinien und Bankfilialen gestartet. Weiters wurden die Anschläge auf Stadt- und Verkehrspolizei als auch auf Feuerwehrleute ausgeweitet. Eine starke Zunahme der Gefängnissrevolten (von 18 auf 44 Gefängnissanstalten) am Mutter-Tag, steigert zusätzlich die Unsicherheit die nun von der Bevölkerung mit zunehmender Kriminalität direkt wahrgenommen wird. In den Bundesstaaten Paraná und Mato Grosso do Sul wurden 8 weitere Gefängnisrevolten bekannt. Ein direkter Zusammenhang ist nicht komplett auszuschliessen. Bis zu diesem Tag wurden offiziell 72 tote registriert.

Montag, 15. Mai 2006:
Die Angriffe auf Buslinien haben zugenommen, laut Polizeiberichten wurden insgesamt 66 Busse vollständig zerstört, diese wurden mit sogenannten Molotow-Cocktails in Brand gesetzt. Bei den ausgebrannten Busse gabe es zum Glück keinerlei Todesopfer. Aufgrund dieser Anschläge haben sich 6 Busunternehmer dazu entschlossen ihre komplette Busflotte vorerst nicht mehr einzusetzen. 4000 stehende Busse sorgten für ein erstes Verkehrschaos in São Paulo. Hinzu kommt, das heute in nahezu ganz São Paulo alle Geschäfte schon um 17:00 vorzeitig Feierabend machten. Die Bevölkerung von São Paulo ist ziemlich verunsichert. Die öffentlichen Nachrichtensender berichten laufend über die aktuelle Situation. Um 18:00 Ortszeit sind schon viele Einkaufsstrassen leer - wo sonst immer noch reges treiben herrscht - sind die Geschäfte frühzeitig geschlossen worden. Die Hauptverkehrsstrassen sind seit Stunden völlig verstopft, jeder will so schnell wie möglich nach Hause – São Paulo im Chaos.

http://www.brasil-treff.com/home/news/index_de.php?&news_id=474

Vergleicht man mal die Zahlen mit dem Irak wird vielleicht das Ausmass einigermassen ersichtlich.
Am WE sind im Irak etwa 45 Menschen ums Leben gekommen, die offizielle Zahl hier beträgt 72... bis Sonntag abend.
Und Montag brach das öffentliche Leben wirklich komplett zusammen!
Alle in der Firma wurde aufgefordert zu gehen um 16:30, die Lage war ziemlich undurchsichtig.
Die Strassen waren fast menschenleer, alle haben Angst zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein...

Ich hoffe es stimmt was alle sagen, das es morgen schon wieder besser sein wird. Aber das wurde gestern auch schon gesagt...

1 Comments:

  • At 1:26 PM, Blogger Kilinho said…

    Also SP ist ja nun ziemlich gross, denke da kann man auch glimpflich davonkommen.
    Julia ist am Sa nach D geflogen und den anderen geht es gut.
    Bei mir wars schon hautnah.
    Die haben meinen Lieblingssupermarkt abgefakelt Montag...Kaufe da vor der Sprachschule auch immer ein Montags!!!Toll...
    Na ja...und wäre ich 30 Minuten eher von einer Geburtstagfeier gekommen am Freitag nacht wäre ich doch glatt Zeuge einer Polizistenhinrichtung geworden. Und wer mag schon Zeugen?

    Kannst gerne mal ein paar Bilder sehen die jetzt umher geistern. Solltest aber vorher nicht gegessen haben!

     

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